Die Sopranistin Julia Moorman war von 2018 bis 2020 Mitglied des Internationalen Opernstudios der Oper Frankfurt. Dort stand sie unter Anderem auf der Bühne als Zweite Waldelfe (Rusalka), Erste Magd (Daphne), Clotilde (Norma), Zweite Singende Dame (Das Geheime Königreich) und Mary (Der Ferne Klang), letzteres in einer Neuproduktion unter der musikalischen Leitung von Sebastian Weigle. In der Saison 2019/2020 sang sie Phylo in einer Neuproduktion von Faurés Pénélope und gab ihr Debüt als Micaëla in Barrie Koskys gefeierter Inszenierung von Carmen. Am Salzburger Landestheater debütiert sie 2021 als Erste Dame (Die Zauberflöte). Im Frühjahr 2022 debütierte sie als Marianne Leitmetzerin (Der Rosenkavalier) am Staatstheater Nürnberg in einer neuen Produktion von Marco Štorman. 2023 kehrte sie an die Oper Frankfurt als Larina (Eugen Onegin) zurück.

Die Amerikanerin stammt aus Princeton, New Jersey. Ihr Bachelorstudium schloss sie am Amherst College, Massachusetts, mit Auszeichnung ab und war in diesem Zeitraum an einer großen Anzahl von Produktionen in und außerhalb des Hochschulrahmens beteiligt, darunter mit Hauptrollen in Brittens The Turn of the Screw, Weills Die sieben Todsünden, sowie Puccinis La Bohème, u.a. mit der Five College Opera und der Opera Boston. 

2013 zog sie nach Deutschland um Ihre Studien zu vervollständigen, zunächst im Masterstudiengang Gesang an der HfMT Hamburg bei Prof. Yvi Jänicke und von 2015 bis 2017 an der Theaterakademie August Everding in München bei Prof. Christiane Iven. Zusätzlich zum Opernrepertoire konnte sie ihr Interesse an der Konzert- und Liedliteratur in der Liedklasse von Prof. Burkhard Kehring und in verschiedenen Meisterkursen, z.B. bei Hedwig Fassbender, Neil Shicoff, Graham Johnson, Elly Ameling, Julie Kaufmann, Brigitte Fassbaender, Nicola Beller Carbone und Axel Bauni vertiefen. Darüber hinaus wirkte sie in Produktionen der Hamburger Theaterakademie mit, so in FaustIn and Out von Elfriede Jelinek und in Poulencs Monooper La voix humaine. In München arbeitete sie mit renommierten RegisseurInnen wie Eva-Maria Höckmayer, Martina Veh und Balázs Kovalik zusammen und war dort als Katja in der Arabischen Nacht von Christian Jost und als Melanto in Ulisse (Il ritorno d'Ulisse in Patria) von Claudio Monteverdi zu hören. Im Februar 2017 sang sie auf der Bühne des Prinzregententheaters als Tina in Flight von Jonathan Dove mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der musikalischen Leitung von Ulf Schirmer. Im Juni im selben Jahr wirkte sie in der Produktion Phone Call to Hades von Cathy van Eck (Regie: Blanka Rádóczy) beim Festival d’Aix-en-Provence mit. 

Julia Moorman ist Förderpreisträgerin des Richard-Strauss-Wettbewerbes für Gesang 2017 und war im gleichen Jahr 1. Preisträgerin des Giulio-Perotti-Gesangswettbewerbes. 2019 war sie Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes Frankfurt. Auf der CD Seelenübervoll (GENUIN classics, 2023) ist sie mit Liedern von Alma Mahler zu hören. Julia Moorman ist wohnhaft in Leipzig und Berlin.